Nicht Fisch, nicht Fleisch

Nein, dieser Eintrag hat nichts mit gesunder Ernährung zu tun. Hier geht es um die Frage, wie Unternehmen und Mitarbeitende das Dilemma um den Nutzungszeitpunkt der Schichtbox als digitale BGF-Maßnahme lösen können.

Das Problem:

Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung können Teil der Arbeitszeit sein. Der Besuch von Sportkursen oder des Fitnessstudios liegt meist in der Freizeit. Workshops oder Schulungen finden dagegen oft in der Arbeitszeit statt. Mit digitalen Maßnahmen wie der Schichtbox ist es komplizierter:

Während der Arbeitszeit dürfen viele Mitarbeitende aus guten Gründen nicht das private Handy nutzen. Damit wird das Gesundheits-Coaching in die Pause oder die Freizeit verlagert, was unserer Erfahrung nach von Nutzer/-innen weniger akzeptiert wird. Nicht Fisch, nicht Fleisch: Kein klassischer Workshop während der Arbeitszeit und doch zu sehr mit der Arbeit verbunden, um einfach in der Freizeit genutzt zu werden. Ist dies das Dilemma digitaler BGF-Angebote?

Aus den bisherigen Nutzerfeedbacks haben wir drei Kernaussagen identifiziert, die für den Nutzungszeitpunkt eine Rolle spielen:

  • „Wenn ich schon diese Gesundheits-Sachen machen muss, dann aber nur in der Arbeitszeit.“

  • „Sinnvoll finde ich das schon, aber zuhause ist so viel los. Da habe ich kaum Gelegenheit, mich mit der App zu beschäftigen.“

  • „Ich nutze die App vor und nach der Arbeit. Das ist schon anstrengend, weil ich verstehen muss, warum ich ticke, wie ich ticke. Manchmal habe ich da einfach keine Lust drauf.“

Unsere Lösung:

Also, was tun? Unserer Erfahrung nach löst sich das beschriebene Dilemma auf, sobald Nutzer/-innen den persönlichen Mehrwert des Coachings für sich erkennen. Damit Mitarbeitende an diesen Punkt kommen, können Unternehmen ihre Mitarbeitenden aktiv unterstützen:

  • Raum für die Schichtbox im Arbeitsalltag schaffen:
    Der offene Umgang mit der Frage, wann die Schichtbox genutzt werden soll, hat sich bisher bewährt. Mitarbeitende konnten ihre Vorbehalte offen äußern, Führungskräfte das Ziel und die Vorteile der Maßnahme unterstreichen. Im Gespräch entwickelten die Nutzer/-innen gemeinsam Vorschläge, z.B. Austausch über das Coaching in Team-Besprechungen.

  • Mit klassischen BGF-Formaten den Übergang zum App-Coaching schaffen:
    Einzelne Inhalte der Schichtbox können in klassischen Kursen oder Workshops vermittelt werden. Sie wecken das Interesse am Coaching mit der App und senken die Vorbehalte. Unsere Begleitkampagne Schichteffekt bietet einen breiten Maßnahmen-Katalog rund um die Coaching-Inhalte, aus dem Unternehmen die für sie passenden Formate auswählen können.

  • Mit Kommunikation und Gruppendynamik den „inneren Schweinehund“ überwinden:
    Sozial-emotionale Anerkennung ist für die meisten Menschen ein wesentlicher Motivator. Das Coaching zum Team-Event zu machen und offen miteinander über die Erfahrungen mit dem Coaching zu sprechen, hilft dabei, den eigenen „inneren Schweinehund“ zu überwinden.

Mechthild Nigbur

Journalistin, Beraterin für strategische Kommunikation, Geschäftsfeldleitung equeo Health

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